Pimcore unter neuer Lizenz

Pimcore verabschiedet sich von der klassischen Open-Source-Lizenz GPLv3 und führt mit POCL ein Modell ein, das mehr Rechtssicherheit für Unternehmen bieten soll. Doch was bedeutet das konkret für bestehende Installationen, SaaS-Angebote und die Nutzung im Enterprise-Umfeld? Wir liefern die wichtigsten Antworten – kompakt und praxisnah.

Von Open Source zu Open Core

Pimcore hat sich über Jahre hinweg als flexible Open-Source-Plattform für Daten- und Experience-Management etabliert. Mit der Einführung der Pimcore Open Core License (POCL) verabschiedet sich das Unternehmen nun schrittweise von der reinen GPLv3-Lizenzierung – und reagiert damit auf zentrale Herausforderungen, mit denen viele Unternehmen im Umgang mit Open Source konfrontiert sind.

Die POCL bringt rechtliche Klarheit, reduziert interne Abstimmungsprozesse und schafft mehr Raum für unternehmerische Skalierung. Doch: Wer Pimcore weiterhin kostenlos nutzen möchte, muss künftig bestimmte Bedingungen erfüllen – darunter eine Umsatzgrenze von 5 Mio. EUR.

Warum dieser Schritt notwendig war

Die GPLv3 war für Pimcore lange ein Erfolgsfaktor – aber auch ein Hindernis, besonders im Enterprise-Kontext. Die sogenannte „virale Lizenzierung“ machte es schwer, eigene Erweiterungen zu nutzen, ohne dabei Lizenzpflichten zu riskieren.

 

Unternehmen standen vor juristischen Prüfungen, Lizenzkontamination und Unsicherheiten bei SaaS-/PaaS-Modellen.

 

Die POCL ist ein pragmatischer Schritt: Sie behält den Open-Source-Gedanken bei, schafft aber klare Grenzen – und vor allem Rechtssicherheit.

Was sich konkret ändert

Die neue Lizenz betrifft alle Nutzer der Community Edition ab Version 2025.1.

Die wichtigsten Neuerungen im Überblick:

  • Keine Offenlegungspflicht für eigene Erweiterungen

  • Keine GPLv3-Kompatibilität mehr – Fremdkomponenten müssen geprüft werden

  • Nutzung kostenlos nur bis 5 Mio. EUR Umsatz

  • SaaS-/PaaS-Angebote für Dritte nur noch mit OEM-Lizenz erlaubt

Handlungsempfehlung

Nicht jedes Unternehmen muss sofort reagieren – aber eine Bewertung ist dringend ratsam.

Wer weiterhin auf Pimcore setzt, sollte folgende Fragen beantworten:

  • Welche Pimcore-Version ist im Einsatz?

  • Wird Pimcore für externe Services genutzt?

  • Liegt der Umsatz unter 5 Mio. EUR?

  • Gibt es eigene oder fremde GPLv3-Komponenten

Welche Edition passt zu meinem Unternehmen?

Neben der Community Edition hat Pimcore sein Produktportfolio neu strukturiert.

Unternehmen stehen ab sofort vier Editionen zur Auswahl:

Fazit: Lizenzwechsel als Chance

Die neue Lizenzstrategie von Pimcore ist kein Rückschritt – sondern ein Schritt in Richtung professioneller, rechtssicherer Software-Governance.

 

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